- Vincke
- Vịncke[f-],1) Georg Freiherr von, preußischer Politiker, * Haus Busch (heute zu Hagen) 15. 5. 1811, ✝ Bad Oeynhausen 3. 6. 1875, Sohn von 2); Jurist; gehörte 1843 und 1845 dem westfälischen Provinziallandtag an. Vincke, ein begabter Redner, verfocht 1847 im Vereinigten Landtag sowie 1848/49 in der Frankfurter Nationalversammlung entschieden den Gedanken einer konstitutionellen Monarchie. Im Landtag von 1850 stellte er sich gegen die Politik des Ministeriums Manteuffel. In der Nationalversammlung gründete er die Fraktion der Rechten, im preußischen Abgeordnetenhaus führte er 1849-67 die gemäßigten Altliberalen; 1867-69 gehörte er dem Reichstag des Norddeutschen Bundes an.2) Ludwig Freiherr von, preußischer Staatsbeamter, * Minden 23. 12. 1774, ✝ Münster 2. 12. 1844, Vater von 1); ab 1798 preußischer Beamter, 1804-06 Präsident der Kammern von Münster und Hamm; floh 1806 nach der preußischen Niederlage bei Jena und Auerstedt nach England, wo er das dortige Verwaltungs-System kennen und schätzen lernte. Nach seiner Rückkehr nach Preußen schloss er sich 1807 dem Kreis der Reformer um H. F. K. vom und zum Stein an. Als Oberpräsident der neuen Provinz Westfalen förderte er nachhaltig die Industrialisierung Westfalens, u. a. durch die Kanalisierung der Lippe; daneben trat er für ein wirtschaftlich starkes Bauerntum ein.
Universal-Lexikon. 2012.